Anlässlich der Landtagswahl 2019 hat das Netzwerk Medienpädagogik Sachsen Wahlprüfsteine entwickelt. Die Parteien des aktuellen Sächsischen Landtages waren gebeten, ihre Positionen zu den darin aufgeworfenen Fragen zu formulieren. Nachfolgend finden Sie die Fragen und die jeweiligen Antworten der Parteien.
Die Partei DIE LINKE hat die Fragen des Netzwerks Medienpädagogik Sachsen in einem Text abseits des Fragenschemas beantwortet. Den Brief können Sie hier nachlesen.
SPD
Medienbildung ist Bestandteil verschiedener Bildungsbereiche und wird so kontinuierlich gefördert. Ein Hauptaugenmerk liegt auf dem schulischen Bereich. Die außerschulischen medienpädagogischen Angebote der Jugendkulturarbeit, offenen Jugendarbeit, freier Radios, Volkshochschulen, Verbraucherzentrale, von Bibliotheken, Hochschulen und vieler Vereine sind jedoch ebenso wichtig und werden aus diesem Grund auch gefördert. Vor dem Hintergrund, dass Medienkompetenz eine wichtige Fähigkeit zur beruflichen wie privaten Lebensgestaltung ist, gilt es die Medienbildung weiter zu stärken. Mit der Einrichtung der Landeskoordinierungsstelle Medienbildung schaffen wir einen wichtigen Anlaufpunkt für Institutionen und Bürger*innen. Die Koordinierungsstelle soll eng mit dem Netzwerk Medienpädagogik Sachsen zusammenarbeiten und gemeinsame Konzepte zur Umsetzung in Bildungseinrichtungen und im Bereich der informellen Bildung erarbeiten. Die Finanzierung in Höhe von 225.000 Euro wollen wir verstetigen.
CDU
Die Landeskoordinierungsstelle Digitale Medienbildung entwickelt Handlungsempfehlungen, koordiniert und veröffentlicht die verschiedenen Angebote und Förderprogramme, vernetzt die Akteure, bündelt die Inhalte und legt Synergien offen. Anbieter können bei konkreten Bedarfen vermittelt und medienpädagogische Angebote einer einheitlichen Qualitätsbewertung unterzogen werden.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Seit Jahren fordern BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eine systematische Erarbeitung notwendiger Schritte für eine nachhaltige Verankerung und eine organisatorische und finanzielle Stärkung der Medienbildung in Sachsen. Auch 2019 gibt es im Freistaat noch keine ressortübergreifende Gesamtstrategie. Eine Koordinierungsstelle wurde erst kürzlich initiiert. Diese muss nun erst die Voraussetzungen für das Aufstellen einer langfristig tragfähigen Strategie schaffen, in die alle Akteure einbezogen werden. Wir werden uns auf dieser Basis für eine sachgerechte Verstärkung der Ressourcen und eine Verbesserung der Förderbedingung en einsetzen. Ein wichtiger Bereich sind Förderprogramme. Projektförderung halten wir weiterhin für sinnvoll, um neue Themen, methodisch didaktische Ansätze oder Organisationsformen zu erproben und für die Breite der Akteure nutzbar zu machen. Darüber hina us wollen wir die medienpädagogische Infrastruktur auch durch institutionelle Förderung absichern.
AFD
Vorbemerkung: Medienbildung ist kein spezielles, sondern ein generelles Anliegen der Gesellschaft an alle Akteure im Bildungswesen.
Da es also um eine Generalkompetenz geht, kann es nicht um eine spezifische Förderung von Rezeptionstechniken gehen.
SPD
Die Landeskoordinierungsstelle Medienbildung ist Anlaufstelle für die verschiedenen Expertinnen und Experten, aber auch Nutzerinnen und Nutzer. Durch die Vernetzung vielfältiger medienpädagogischer Aktivitäten können die einzelnen Akteure noch besser sichtbar werden und werden in ihrer Arbeit unterstützt sowie gestärkt. Mit dem geplanten Online-Portal, Best-Practice-Beispielen und einem neu einzurichtenden Beirat wird die Vernetzung in der Medienbildung zukünftig unterstützt.
CDU
siehe erste Frage
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Damit die Koordinierungsstelle bedarfsgerechte Leistungen erbringen kann, sollten den beteiligten Expert*innen größtmögliche fachliche Selbständigkeit eingeräumt werden. Unterstützt wird dies durch eine hohe Transparenz der verschiedenen Perspektiven und Positionen der Beteiligten und eine dialogorientierte Arbeit der Stelle insgesamt. So können Diskussionen über Ziele und Maßnahmen in der Breite der (Fach-)Öffentlichkeit kontinuierlich und lösungsorientiert geführt werden. Beiräte sollen so ausgestattet werden, dass sie arbeitsfähig sind und auf eigene Initiative die Arbeit der Koordinierungsstelle mitgestalten können. Experten*innen-Netzwerken wollen wir ermöglichen, ihre Funktion als Interessenvertretung wahrzunehmen, indem der fachliche und öffentliche Dialog regelmäßig unterstützt wird.
AFD
Es gibt kein gesichertes Expertenwissen im Bereich Medienbildung. Jede Fachkompetenz ist gefordert sich im Prozess der Lebens-und Wirklichkeitsbewältigung im Rahmen seines speziellen Faches entsprechend einzubringen.
SPD
Die Förderung von Medienkompetenz sehen wir als eine wichtige Aufgabe der Sächsischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (SLM) an. Dazu gehört u. a. auch die weitere finanzielle Absicherung der freien Radios. Die Hauptverantwortung für die Förderung von Medienkompetenz liegt jedoch beim Freistaat Sachsen und kann durch die SLM nur ergänzt werden. Dabei ist auch auf eine Abstimmung mit der Koordinierungsstelle und den beteiligten Ministerien hinzuwirken, um Parallelstrukturen oder weiße Flecken zu vermeiden.
CDU
Die Medienkompetenz ist von großer Bedeutung. Für ihre Förderung setzt sich die SLM seit vielen Jahren ein. Insbesondere Kinder und Jugendliche sollen in ihrem kritischen und selbstbestimmten Medienumgang nachhaltig unterstützt und gefördert werden. Seit nunmehr 20 Jahren fördert und vermittelt die SLM Projekte und Bildungsangebote für die Medienwissen und -kompetenz an Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Die SLM bildet dabei drei Schwerpunkte: Die Realisierung oder maßgebliche Gestaltung von medienpraktischen Aktivitäten wie des SLM-Medienmobils oder der SAEK, die Unterstützung von landes- und bundesweiten Wettbewerben und Initiativen zur Anregung und Erweiterung vergleichbarer Aktivitäten sowie die Förderung von innovativen und nachhaltigen Medienkompetenzprojekten durch sächsische Vereine und Einrichtungen.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Die Grundversorgung mit Medienbildung für alle Altersgruppen verstehen wir als zentrale Aufgabe des Freistaates Sachsen. Wir würden es begrüßen, wenn die SLM als wichtige Partnerin in der medienpädagogischen Landschaft in diesem Kontext ihre begleitende, unterstützende und Orientierung gebende Funktion weiter ausbaut. Damit meinen wir insbesondere die Weiterentwicklung von Medienbildung (Inhalte und Methoden) im gesellschaftlichen Kontext durch die Förderung und Initiierung von Modellprojekten in ganz Sachsen, differenzierte und praxisnahe Weiterbildungsangebote für alle Bildungsorte, begleitende Forschung und als Plattform für die pädagogische Reflexion und den Austausch aller Partner*innen.
AFD
Die SLM hat ihre gesetzliche Aufgabe zur Medienkompetenz-Entwicklung zu erfüllen. Sie bekommt dafür entsprechende Mittel aus dem Rundfunkbeitragssystem.
SPD
Mit der ersten Überarbeitung der Lehrpläne, welche ab Schuljahr 2019/20 zur Anwendung kommt, wurde Medienbildung stärker verankert. Als grundlegendes Ziel der gesamten Lehrplan-Arbeit wurde formuliert: „Schülerinnen und Schüler lernen, sich souverän und kritisch mit herkömmlichen und digitalen Medien auseinanderzusetzen. Sie erwerben Kompetenzen, wie Quellen kritisch zu bewerten sind, sich mehrerer Quellen zu bedienen, andere Meinungen anzuhören und Fakten zu kontrollieren.“ Kurzfristig werden wir das Engagement über Ganztagsangebote oder einzelne Projekttage forcieren müssen. Deshalb möchte die SPD innovative Projektideen der Medienbildung gezielt fördern. Mittelfristig wird Medienbildung in der Schule über die Lehrpläne gestärkt. Hierfür sind die Lehrkräfte in diesem Bereich besser fortzubilden. Und langfristig werden grundständig ausgebildete Lehrkräfte Medienbildung in jedem Fach zur Anwendung bringen, da sie dies selbst im Studium erlernt haben.
CDU
Medienbildung ist fester Bestandteil des Unterrichts an sächsischen Schulen. Mit der Fortentwicklung der Lehrpläne soll aus unserer Sicht auch die Frage der Medienbildung noch stärker als bisher in den Mittelpunkt des Unterrichtes treten. Hierzu wird auch die Umsetzung des DigitalPakt Schule beitragen.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Medienkompetenz braucht Medienbildung. Es bedarf fortdauernder Bildungsprozesse in regelmäßigen Unterrichtseinheiten und Projekten. Alle sächsischen Schüler*innen sollen die Möglichkeit haben, grundlegende Soft- und Hardwarekenntnisse sowie Programmiertechniken bereits in den ersten Schuljahren lernen zu können. Wo sie Bildungsprozesse verbessern, wollen wir digitale Lernformen fördern und in der Fläche verfügbar machen. Darüber hinaus wollen wir an Profilschulen mit einer vertieften digitalen Bildung den IT-Nachwuchs fördern. Abgestimmt mit den Plänen des Bundes wollen wir bis 2022 eine Investitionsoffensive für die digitale Infrastruktur in Schulen abschließen. Alle Schüler*innen sollen bis dahin an einem Tablet oder äquivalentem Arbeitsmittel lernen, sich untereinander vernetzen und gemeinsam mit Lehrkräften ein einheitliches Schulportal mit Lehr-/Lerntools nutzen können. Parallel zur Umrüstung der Schulen muss der Breitbandausbau weiter vorangetrieben werden.
AFD
Wenn die Medienpädagogik als Querschnittsaufgabe begriffen wird, braucht es neben der allgemeinen Lehrerfortbildung keine besonderen Kapazitäten.
SPD
Formal betrachtet ist ein Medienbildungskonzept der jeweiligen Schule eine Voraussetzung für die Beantragung der Mittel. Gemäß Förderrichtlinie „Digitale Schulen“ wird ein technisch-pädagogisches Einsatzkonzept mit Berücksichtigung medienpädagogischer, didaktischer und technischer Aspekte auf der Grundlage des Medienbildungskonzeptes für jede Schule sowie eine bedarfsgerechte Fortbildungsplanung für die Lehrkräfte für jede Schule verlangt. Um die Pädagogischen IT-Koordinatoren (PITKo) zu entlasten, wollen wir unterstützendes Personal für die IT-Administration und Gerätewartung an die Schulen bringen. So können sich die PITKo zukünftig verstärkt auf die schulinterne Fortbildung sowie die Koordination von Digitalisierungsprozessen an ihren Schulen konzentrieren. Zudem wollen wir das Programm Schulassistenz auch dafür nutzen, Schulen mit kompetentem Personal bei der Entwicklung und Umsetzung eigener medienpädagogischer Konzepte zu unterstützen.
CDU
Der DigitalPakt Schule ist darauf ausgerichtet, die technische Ausstattung und die nutzbare Software nachhaltig und langfristig zu verbessern. Schulträger und Schulleitungen sind angehalten, medienpädagogische Konzepte zu erarbeiten, welche Grundlage einer Förderung sind und sicherstellen, dass eine Förderung tatsächlich zu einer Verbesserung der Ausstattung und der technischen Möglichkeiten führt und nicht allein auf Ersatzinvestitionen ausgerichtet ist.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Im Rahmen des DigitalPaktes muss die Schule ein Medienbildungskonzept und für die Lehrkräfte einen Fortbildungsplan erstellen. Für das Medienbildungskonzept hat das Landesamt für Schule und Bildung (LaSuB) Empfehlungen erarbeitet. Damit soll sichergestellt werden, dass zunächst pädagogische Konzepte zum Einsatz digitaler Medien im Lehr- und Lernkontext vorliegen, ehe digitale Technik angeschafft wird. Darauf aufbauend muss der Schulträger, um überhaupt Fördermittel zu erhalten, einen Medienentwicklungsplan erarbeiten. Auch hierfür gibt es seitens der Kultusverwaltung eine Orientierungshilfe, zudem werden Regionalkonferenzen angeboten. Digitale Technik ist kein Selbstzweck, weshalb wir es begrüßen, die Vergabe von Fördermitteln an die Vorlage eines pädagogischen Konzepts zu knüpfen. Ob Empfehlungen und Orientierungshilfen als Unterstützung ausreichen, wird sich zeigen müssen. Wir sehen hier das Kultusministerium und die Schulaufsicht weiter in der Verantwortung.
AFD
Die Frage zeigt das ganze Dilemma des sogenannten Digitalpaktes. Neue Techniken der Didaktik sind noch keine neuen Inhalte.
SPD
Mit den veränderten Aufgaben für die Pädagogischen IT-Koordinatoren (PITKo) und einem angehobenen Qualitätsbudget für die Schulen kann die schulinterne Fortbildung gestärkt werden. Generell soll sich die Lehrfortbildung wandeln: Wir brauchen nicht nur neue Inhalte, sondern auch neue Methoden. Es besteht ein Widerspruch zwischen Forderungen nach digitaler Bildung im Unterricht und vornehmlich analogen, frontalen und auf Präsenz orientierten Fortbildungsangeboten. Neben einem Ausbau der Angebote braucht es deshalb auch neue Formate wie Webinare, Barcamps und ähnliches. So können die Chancen der Digitalisierung für lebenslanges Lernen und kooperativen Austausch von Lehrkräften optimal genutzt werden. Den lehrerbildenden Universitäten kommt dabei eine zentrale Rolle zu. Es sollen forschungsbezogene Konzepte zu Inhalten und Methoden digitaler Schule und digitalen Unterrichts, die für Lehrerbildung, Schulentwicklung, Fortbildung und Unterrichtspraxis frei verfügbar sind, entstehen.
CDU
Medienpädagogische Kompetenzen sind bereits umfangreich Bestandteil der Lehrerweiterbildung. Mit der Umsetzung des DigitalPakt soll aus unserer Sicht die Weiterbildung von Lehrkräften weiterentwickelt werden, um einen sinnvollen und umfassenden Einsatz der neuen technischen Möglichkeiten auch sicherzustellen. Hierzu soll aus unserer Sicht die Kultusverwaltung mit den Lehrervertretern kurzfristig entsprechende Vereinbarungen treffen, um das sicherzustellen.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Aus unserer Sicht wurden die Chancen der Grundgesetzänderung beim DigitalPakt nicht genutzt. Das Novum war, dass der Bund nicht nur in Kabel und Beton investieren darf, sondern auch in die Fortbildung der Lehrkräfte oder in befristetes Unterstützungspersonal, zum Beispiel zur Netzwerkadministration. Laut Bund-Länder-Vereinbarung und Förderrichtlinie sind Personal- und Sachkosten der Schulträger sowie Betrieb, Wartung und IT-Support jedoch explizit von der Förderung ausgeschlossen. Zumindest wurden im Haushalt 2019/2020 mehr Mittel für die Fort- und Weiterbildung von Lehrer*innen eingestellt. Wir GRÜNE wollen mit einem ressortübergreifenden Masterplan und einem Medien- und Digitalisierungskompetenzzentrum die digitalen Kompetenzen der Lehrkräfte stärken. Dabei ist der Umgang mit mobilen Endgeräten nur ein Aspekt – zumal die Anschaffung von Tablets und Co. beim DigitalPakt limitiert ist. Der Fokus liegt auf der digitalen Infrastruktur, wie Verkabelung, Schulserver oder WLAN-Netzwerke.
AFD
Noch einmal: Wenn die Medienpädagogik als Querschnittsaufgabe begriffen wird, braucht es neben der allgemeinen Lehrerfortbildung keine besonderen Kapazitäten, aber ein entsprechendes technisches Training.
SPD
Ja, die SPD beabsichtigt ein Lehrerbildungsgesetz zu verabschieden. Mit diesem wollen wir klare Vorgaben für die Veränderung des Lehramtsstudiums formulieren. Wir stärken die bildungswissenschaftlichen Anteile im Studium und legen einen Schwerpunkt auf didaktische Methodenvielfalt. Der Umgang mit Heterogenität sowie Kenntnisse in der Medienbildung und Bewegungsförderung werden in jedem Fach zu festen Bestandteilen des Studiums. Zugleich ermöglichen wir die Stufenausbildung, mit der Lehrkräfte in verschiedenen Schularten unterrichten können. Den Seiteneinstieg wollen wir über einen qualifizierten Weg ermöglichen und ebenso im Lehrerbildungsgesetz abbilden. Da sich die inhaltlichen und methodischen Anforderungen für Seiteneinsteiger*innen an denen der grundständig ausgebildeten Lehrkräfte orientieren, wird Medienbildung ebenso aufgewertet werden.
CDU
Medienbildung muss verbindlich in der Ausbildung von Lehrkräften und Seiteneinsteigern verankert werden, um den Herausforderungen in den sächsischen Schulen gerecht zu werden. Mit Beginn der neuen Legislaturperiode wollen wir erreichen, dass die Staatsregierung mit den sächsischen Universitäten hierzu verbindliche Vereinbarungen im Rahmen der Lehramtsausbildung trifft und diese bei der Umsetzung auch entsprechend unterstützt und begleitet. Dies trifft auch auf die Ausbildung von Seiteneinsteigern zu.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Ja, wir fordern eine verbindliche medienpädagogische Grundbildung in der Lehrer- sowie in der Erzieher*innen-Ausbildung. Die digitale Kompetenzentwicklung der Lehrkräfte wollen wir umfassend in der Fachdidaktik der Lehrerbildung verankern. Dazu haben wir ein GRÜNES Lehrerbildungsgesetz vorgelegt. Der verantwortungsvolle und kritische Umgang mit Kommunikationsmedien ist von zentraler Bedeutung und wird in zunehmendem Maße Bestandteil der schulischen Ausbildung werden müssen. Außerdem müssen an den Hochschulen mehr Informatiklehrkräfte grundständig ausgebildet und Fortbildungsangebote ausgebaut werden.
AFD
Selbstverständlichkeiten muss man nicht extra für verbindlich erklären. Die Entfaltung der medialen Möglichkeiten relativiert die Rolle des Lehrers zwangsläufig.
SPD
Über das Qualitätsbudget und die erhöhten GTA-Mittel können medienpädagogische Fachkräfte bedarfsgemäß an die Schulen geholt werden. Zudem streben wir den Ausbau des schulischen Unterstützungssystems an. Wie zuvor erwähnt, soll das Programm Schulassistenz auch dafür genutzt werden, Medienpädagoginnen und Medienpädagogen an unsere Schulen zu bringen, um bei der konzeptionellen Arbeit sowie Durchführung zu unterstützen.
CDU
Sachsen verfügt über ein Netz an Medienpädagogischen Zentren in Verantwortung der Kreisfreien Städte und Landkreise. Diese stellen nach unserer Auffassung ein kompetentes Netzwerk dar, um Schulen umfassend und nachhaltig zu beraten. Wir werden uns darum bemühen, diese MPZs zu erhalten und im Interesse der Schulträger und des pädagogischen Personals weiter auszubauen.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Gute Bildung muss vor Ort aktiv gestaltet werden. Wir wollen, dass Schulen organisatorisch, finanziell und personell unabhängiger werden und ihre Bedarfe jenseits der grundlegenden Stellenausstattung über pauschale Budgets decken können. Damit sollen Honorarkräfte, Assistenzen, psychologische und sozialpädagogische Kompetenzen und pädagogische Maßnahmen eigenständig organisiert und finanziert werden können. Schulen in einem herausfordernden sozialen Umfeld wollen wir mit einem Bildungsbonus besonders unterstützen. Die Schulaufsicht soll stärker als bisher Beratung und Unterstützung leisten. Profilentwicklung, Fortbildung und Qualitätsmanagement an Schulen sollen durch regionale Kompetenzzentren unterstützt werden. Für diese Aufgaben wollen wir schrittweise Personal mit einem breiten Qualifikationsspektrum gewinnen und bisher im LaSuB gebundene Lehrkräfte, soweit möglich, wieder an den Schulen einsetzen.
AFD
Natürlich brauchen die Schulen entsprechende technische Unterstützer.
SPD
Medienbildung ist bereits im Sächsischen Bildungsplan, der als Leitfaden für pädagogische Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen dient, verankert. Im Kindergarten geht es nicht um das Konsumieren, sondern das Gestalten und aktive Erleben von Medien. Hier gilt es eine förderliche und anregende Lernumgebung zu schaffen und Impulse durch die pädagogischen Fachkräfte zu geben. Der überarbeitete Lehrplan zur Erzieher*in-Ausbildung wird in den kommenden Jahren umgesetzt. Ebenso wird es neue Online-Fortbildungsangebote geben und der Bereich auf dem Kita-Bildungsserver aktualisiert. Über die Kita-Fachberatung werden medienpädagogische Impulse in den Einrichtungen gesetzt. Deshalb fördern wir diese weiterhin. Als weitere Qualitätsverbesserung in der frühkindlichen Bildung soll die Personalausstattung künftig auch Fehlzeiten, die durch Urlaub, Mutterschutz, Krankheit oder Weiterbildung entstehen, abfedern können. Somit sichern wir eine regelmäßige Weiterbildung der pädagogischen Fachkräfte ab.
CDU
Bereits im frühen Lebensalter werden Kinder mit Medien konfrontiert und nutzen in nicht unerheblichen Umfang Geräte und Programme, die spielerisch und informativ an die Nutzung von Informationen und die Ausprägung medialer Kompetenzen heranführen. Insofern unterstützen wir Maßnahmen zur Integration von medienpädagogischen Angeboten in Kita und Hort. In diesem Zusammenhang werden wir auch die Kommunen als Träger der Kindertageseinrichtungen in ihrer Aufgabe unterstützen, die Kitas und Horte für medienpädagogische Konzepte zu ertüchtigen. Über den Kita-Bildungsserver stehen den Trägern der frühkindlichen Bildung umfangreiche Informationen zur Umsetzung und den rechtlichen Rahmenbedingungen zur Verfügung. Dieses Angebot wollen wir weiter qualifizieren und ausbauen.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Viele Kinder nutzen in der Familie Medienangebote von Anfang an. Daher sind Eltern bei der Medienerziehung gezielt zu unterstützen. Zwar ist diese Aufgabe Bestandteil des Bildungsplanes sächsischer Kitas, in der Praxis fehlt es jedoch häufig an medienpädagogischen Kompetenzen und konkreter Unterstützung. Wir wollen darüber hinaus in den Kindertagesstätten Erzieher*innen stärken, den Bedarf für medienpädagogische Angebote selbst zu ergründen und diese in ihre Arbeit einzubeziehen. Dafür muss Medienpädagogik in das Berufsprofil von pädagogischen Fachkräften integriert und in der Ausbildung systematisch und verpflichtend ausgebaut werden. Die Möglichkeiten und Rahmenbedingungen zur Fortbildung und Erprobung für Erzieher*innen sind zu verbessern, insbesondere durch mehr Kooperationen mit externen medienpädagogischen Partner*innen. Auch hier werden wir uns dafür einsetzen, dass konkrete Handlungsschritte mit den Akteur*innen der Medienbildung in Sachsen abgestimmt werden.
AFD
Die Attraktivität technisch gestützter Kompetenzen und Fertigkeiten braucht keine besondere Forcierung. Ihre Kontrolle und altersgerechte Begrenzung muss ein Teil der Kernkompetenz aller Erzieher sein.
SPD
Digitale Medien beeinflussen alle Bereiche des gesellschaftlichen, sozialen, beruflichen und privaten Lebens. Um eine selbstbestimmte und gleichberechtigte Teilhabe zu ermöglichen, ist Medienkompetenz für alle Altersgruppen wichtig. Dabei werden sich sicher je Zielgruppe unterschiedliche Anforderungen geben. Während für junge Menschen der reine Umgang mit Technik selbstverständlich ist, wird bei Senior*innen der Erwerb von Technikkompetenz im Vordergrund stehen sowie Fragen des Daten- und Verbraucherschutzes. Angebote hierzu finden sich neben den vielfältigen Initiativen des Netzwerkes auch bei den Volkshochschulen, der Verbraucherzentrale oder Bibliotheken. In den kommenden Jahren gilt es generationenübergreifende Angebote der Medienbildung, aber auch Seniorenakademien zu entwickeln. Dies und Investitionen für Weiterbildungsträger zu fördern, ist eines der Ziele der SPD.
CDU
Digitale Medienbildung ist ein generationsübergreifendes Ziel. Alle relevanten Akteure sind dabei in der Verantwortung, entsprechende Maßnahmen zur Vermittlung von Medienkompetenz nicht zuletzt auch für Seniorinnen und Senioren zu unterstützen. Als Sächsische Union werden wir derartige Vorhaben weiter positiv begleiten.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Die Vermittlung von Medien- und digitaler Kompetenz für Senior*innen spielt für uns eine entscheidende Rolle. Denn während fast jeder Jugendliche im Alter von 14 bis 19 Jahren digitale Medien nutzt, sind es deutschlandweit bei den über 70-Jährigen im Jahr 2018 nur 45 Prozent. Somit besteht die Gefahr, dass die Teilhabe von Senior*innen am gesellschaftlichen Leben verringert wird, das zunehmend digital stattfindet. Daher wollen wir niedrigschwellige Weiterbildungsangebote zur Stärkung der Teilhabe von Senior*innen fördern. Dabei sollen neben klassischen Weiterbildungsträgern auch weitere wie Senioreneinrichtungen und Pflegeheime sowie unkonventionelle Projekte wie Nachbarschaftshilfen oder „Train-the-Trainer“-Programme unterstützt werden. Außerdem wollen wir intergenerative Programme zur Vermittlung von Medien- und digitalen Kompetenzen wie „TechnikBotschafter“, „Internetpaten“ oder „Taschengeldbörsen“ fördern.
AFD
Jedem ist freigestellt, sich in gesellschaftliche Prozesse einzubringen. Besondere Programme von der Wiege bis zur Bahre sind nicht erforderlich.
SPD
Die im Juli 2019 verabschiedete „Landesstrategie zur Förderung der Medienbildung im außerschulischen Bereich“ gilt es in den kommenden Jahren umsetzen. Die einzelnen Maßnahmen sollten teilweise konkretisiert und finanziell untersetzt werden. So können die jeweiligen Akteure gefördert werden. Eine zentrale Rolle wird auch in Zukunft die Landeskoordinierungsstelle Medienbildung spielen, deren Förderung verstetigt wird.
CDU
siehe oben 1.1. + 1.2
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Mit einem ressortübergreifenden Masterplan und einem Medien- und Digitalisierungskompetenzzentrum wollen wir auch die Akteur*innen der außerschulischen Medienbildung in die Lage versetzen, digitale Kompetenzen für soziale Verantwortung und kritische Auseinandersetzung mit Medien und digitalen Technologien zu vermitteln. Wir wollen zudem Verbesserungen bei Aus- und Fortbildung von Erzieher*innen und Fachkräften der Sozialen Arbeit sowie die Rahmenbedingungen und Förderinstrumente offen mit den Akteur*innen diskutieren und umsetzen. Medienpädagogische Angebote von außerschulischen Trägern, die diese nicht kostenfrei in Schulen anbieten können, sollen staatlich finanziert werden.
AFD
Da die Mediennutzung sich aus der ihrer ihr innewohnenden Attraktivität ergibt, ist eine spezielle Unterweisung aus der Sache heraus Unsinn.
Zusammenfassung: Medien und medial vermittelte Kommunikation ist das Blut in den Adern der Demokratie. Weil das so ist, braucht jeder gesunde und persönliche Abwehrkräfte ohne Gatekeeper. Das klappt nicht immer, aber nur so haben wir überhaupt eine Chance, Blutvergiftungen zu verhindern bzw. zu bekämpfen.